War der Immobiliendienstleister Savills angesichts des schwachen Aprils in der Interpretation noch zurückhaltend, bestehen mit Blick auf die Mai-Zahlen nun kaum noch Zweifel daran, dass die steil gestiegenen Zinsen und möglicherweise auch andere Belastungsfaktoren, etwa die geringere konjunkturelle Dynamik gepaart mit hoher Inflation, zumindest vorübergehend zu deutlichen Verwerfungen am Immobilieninvestmentmarkt geführt haben. Im zurückliegenden Monat registrierte Savills weniger als hundert Transaktionen – das war letztmals im März 2011 der Fall. Nachdem schon der April hier einen langjährigen Tiefpunkt markierte, sei dieser nun nochmals deutlich unterschritten worden.
Das Transaktionsvolumen erwies sich als wesentlich robuster, war aber ebenfalls unterdurchschnittlich. Auf Gewerbeimmobilien entfielen 2,5 Milliarden Euro (Fünf-Jahres-Mittel: 5,5 Milliarden Euro), auf Wohnimmobilien 0,9 Milliarden Euro (Fünf-Jahres-Mittel: 2,1 Milliarden Euro). Folglich ging auch das Transaktionsvolumen der vergangenen zwölf Monate zurück und liegt nun für Gewerbe- und Wohnimmobilien insgesamt bei 116,3 Milliarden Euro (minus 2,8 Prozent gegenüber April).
Savills bleibt bei der schon im vergangenen Monat formulierten Einschätzung, dass die geringe Transaktionsaktivität eine vorübergehende Anpassungsreaktion an das veränderte (Zins-)Umfeld darstellt. Angesichts einer hohen Zahl gestoppter und sich in die Länge ziehender Verkaufsprozesse rechnet das Unternehmen allerdings auch in den kommenden Monaten mit nur wenigen Transaktionen und entsprechend niedrigen Umsätzen. Dadurch stauten sich aber auch Transaktionen auf. Savills geht davon aus, dass sich die Aktivität später im Jahr bei dann wahrscheinlich geringeren Preisen wieder normalisieren werde. (DFPA/mb1)
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 39.000 Mitarbeiter weltweit.
