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Weltweiter Anstieg der Währungsreserven

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Das Verhältnis der weltweiten Währungsreserven zum Bruttoinlandsprodukt hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt, was auf eine gestiegene Bereitschaft der Länder hinweist, Devisenmarktinterventionen durchzuführen, um ihre eigene Währung zu unterstützen. Diese Entwicklung wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) analysiert und zeigt, dass insbesondere große Schwellenländer verstärkt Devisenmarktinterventionen durchführen, um ihre Währungen zu stabilisieren.

Die zunehmende Globalisierung seit den 1990er Jahren führte dazu, dass Staaten vermehrt Währungsreserven aufbauten, die für Interventionen zur Wechselkurssteuerung erforderlich sind. Das Verhältnis der Währungsreserven zum Bruttoinlandsprodukt stieg von zwölf Prozent im Jahr 1990 auf 25 Prozent im Jahr 2022 an. Obwohl die Globalisierung nach der Finanzkrise von 2008 ins Stocken geriet, stiegen die Währungsreserven weiter an, was darauf hindeutet, dass Staaten unsicher sind, ob die Wechselkurse ihren Erwartungen entsprechen.

Die Zunahme der Währungsreserven wird als Zeichen dafür interpretiert, dass das Vertrauen der Staaten in die Preisbildung auf freien Märkten abnimmt und ihre Bereitschaft zur politischen Kontrolle mittels Devisenmarktinterventionen zunimmt. Diese Kontrollbereitschaft hat jedoch Kosten und beschränkt den Handlungsspielraum der Staaten, da Devisenreserven teuer sind und Investitionsmöglichkeiten einschränken.

Besonders Länder mit rigiden Wechselkursen und niedrigem Pro-Kopf-Einkommen sowie große Schwellenländer wie China zeigen eine hohe Bereitschaft zur Kontrolle über ihre Währungen. Diese Entwicklung weg von einer multilateral geordneten Weltwirtschaft hin zu ad-hoc-Aktionen besorgt Studienautor Menkhoff. Europa hält zwar große Währungsreserven, setzt aber auf eine multilaterale Ordnung und verbindliche Regeln. In einer solchen Welt sind weniger Devisenreserven erforderlich und sie müssen nicht in liquider Form gehalten werden.

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