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BVR übernimmt Federführung der Deutschen Kreditwirtschaft

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Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) übernimmt zum 1. Januar 2020 die Federführung der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) vom Bundesverband deutscher Banken (BdB). Die thematischen Schwerpunkte im kommenden Jahr liegen für die DK vor allem auf europäischer Ebene: in der Fortentwicklung der Bankenunion, beim Thema Sustainable Finance sowie der Umsetzung der Basel-III-Eigenkapitalvorschriften.

Die neue EU-Kommission wird 2020 – dem ersten vollen Jahr ihrer Mandatszeit – ihre operative Arbeit aufnehmen. Mit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Hälfte 2020 bietet sich für Deutschland und damit auch für die DK die Gelegenheit, grundlegende Aspekte für den Finanzstandort Deutschland mit Nachdruck zu adressieren.

Die Fortentwicklung der Bankenunion erachtet die DK als sinnvoll, allerdings nur nachdem Risiken erfolgreich reduziert worden sind. Daher wird sich die DK dafür stark machen, dass die in der Roadmap des ECOFIN (Rat der Wirtschafts- und Finanzminister der EU) von 2016 aufgelisteten Bedingungen erfüllt sind. Zudem darf die Funktionsfähigkeit der bewährten deutschen Sicherungssysteme nicht gefährdet werden. Eine Vergemeinschaftung der Finanzmittel der nationalen Sicherungssysteme durch die EU-Kommission lehnt die DK nach wie vor ab.

Ein weiterer Schwerpunkt der DK-Arbeit wird im kommenden Jahr das Thema Sustainable Finance sein. Banken und Sparkassen stehen bereit, den Wandel hin zu einer klimaverträglichen, ressourceneffizienten und nachhaltigen Wirtschaft zu begleiten. Dafür muss die Politik gezielte Anreize schaffen, damit der Umbau der Wirtschaft gelingt. Um nachhaltige Finanzierungen zu forcieren, sollte aus Sicht der DK die Risikobelastung für Kreditinstitute verringert werden. Dies kann zum Beispiel durch staatliche Garantien im Rahmen von Förderprogrammen (Haftungsfreistellungen) geschehen. Auch die Möglichkeiten zur Streuung der Risiken über Verbriefungen sollten einfacher werden.

Die Umsetzung des Basel-III-Rahmenwerks in europäisches Recht wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Dabei darf die Umsetzung europäische Kreditinstitute im Wettbewerb nicht benachteiligen. Ziel des neuen Baseler Rahmenwerks war eine Erhöhung der Vergleichbarkeit interner Bewertungsmodelle ohne dabei die Kapitalanforderungen für Kreditinstitute insgesamt zu erhöhen. Letzteres wurde für Europa – und vor allem deutsche Kreditinstitute – deutlich verfehlt. Deshalb wird sich die DK auch im kommenden Jahr dafür einsetzen, dass bei der Umsetzung der Baseler Vorgaben auf die Besonderheiten in der EU Rücksicht genommen wird, um vor allem auch die Finanzierung privater Haushalte und der Realwirtschaft nicht zu gefährden.

In der Deutschen Kreditwirtschaft arbeiten der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Bundesverband deutscher Banken (BdB), der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammen. Die Federführung der Deutschen Kreditwirtschaft wechselt jährlich zwischen BdB, BVR und DSGV. 

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von factum
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