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Rückläufiger Wohnungsbau lässt Preise für Bestandsimmobilien steigen

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Eigentümer können sich über weitere Wertzuwächse ihrer Wohnung beziehungsweise ihres Hauses im Zeitraum des vergangenen Jahres freuen. Der Anstieg bewegt sich sogar über dem Niveau der vergangenen Jahre. Dabei ist – wie bereits in den Vorjahren – das Einfamilienhaus erneut eine attraktive Kategorie. Das ist ein Ergebnis aus dem „IVD-Wohn-Preisspiegel 2022/2023“ auf Basis von Daten aus circa 450 Städten aus dem ersten Halbjahr 2022.

„Die geopolitische Lage, die hohe Inflation und die steigenden Zinsen wirken sich selbstverständlich auch auf die Angebots-, Nachfrage- und Preisstrukturen auf dem Wohnimmobilienmarkt aus. Aber längst nicht so gravierend und andauernd, wie es andere Wirtschaftssegmente zu befürchten haben. Der Wunsch nach einem Zuhause, das den individuellen Bedürfnissen gerecht wird, wird immer bleiben, aber auch die Nachfrage zeigt sich von den diversen Krisensituationen relativ unbeeindruckt“, sagt IVD-Präsident Jürgen Michael Schick. Im Einzelnen stiegen die Durchschnittspreise deutschlandweit um neun bis zehn Prozent. Insbesondere Stuttgart und Frankfurt am Main verzeichneten hohe Preisanstiege. Dort kostet ein Einfamilienhaus mittleren Standards rund 900.000 Euro. Berlin bleibt, trotz ebenfalls deutlicher Preisanstiege, die günstigste Metropole beim Wohneigentum in der Kategorie Einfamilienhaus. „Die gute Nachricht lautet: Wer jetzt sein Haus verkauft, erhält einen Kaufpreis, der nie höher war als heute“, erklärt Schick. Deutschlandweit übertreffen die Preissteigerungsraten sogar die der Vorjahre leicht, bei den Eigentumswohnungen im Bestand gar deutlich. Wohnungen mit mittlerem Wohnwert kosteten rund 12,1 Prozent mehr als im Vorjahr, damit liegt die Steigerungsrate noch einmal über drei Prozentpunkte höher als im vergangenen Jahr.

Über alle betrachteten Städteklassen hinweg haben die Preise in der Kategorie Eigentumswohnungen stärker zugelegt als im Vorjahr. Zu beachten gelte jedoch, dass die Datenerhebung zwar weitgehend nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine erfolgte, Entwicklungen wie der signifikante Zinsanstieg, die anhaltend hohe Inflation, die Energiekrise in Deutschland und andere Ereignisse sich aber noch kaum in diesen Preisdaten widerspiegelten. Besonders stark habe die Dynamik im Bestand in den Großstädten zugenommen. Selbst in der teuersten Metropole München steigen die Werte weiter an, sogar überdurchschnittlich. Dies hat zur Folge, dass die absoluten Preissteigerungen hier mit 1.200 Euro (mittlerer Wohnwert, 8.000 Euro pro Quadratmeter) und 1.350 Euro (guter Wohnwert, 9.500 Euro pro Quadratmeter) pro Quadratmeter mit Abstand am höchsten sind.

Im Neubau sei das Bild ähnlich. München ist mit Spitzen-Preisanstiegen von 1.750 Euro pro Quadratmeter (guter Wohnwert, 11.700 Euro pro Quadratmeter) und mit Abstand die teuerste Metropole, gefolgt von Stuttgart, wo ebenfalls Preissteigerungen jenseits der 1.000 Euro pro Quadratmeter zu verzeichnen sind. In den Top-7 Städten stechen in der Kategorie Einfamilienhäuser besonders Frankfurt und Stuttgart mit hohen Preissprüngen heraus. Die beiden größten Metropolen Berlin und Hamburg bleiben in der Kategorie der Einfamilienhäuser weiterhin die günstigsten der sieben Städte. In den Klein- und Mittelstädten fallen die Preissteigerungen etwas moderater aus und bewegen sich auf Höhe der gegenwärtigen Inflationsrate. Die absoluten Durchschnittspreise (Kleinstädte rund 240.000 bis 310.000 Euro, Mittelstädte 320.000 bis 420.000 Euro) liegen dort deutlich unterhalb der Durchschnittspreise der Großstädte und Metropolen (560.000 bis 780.000 Euro sowie 740.000 bis 1.060.000 Euro). (DFPA/mb1)

Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft.

www.ivd-nord.de

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